Deutsche Gesundheitsstatistik

Das Gesundheitssystem in Deutschland gehört zu den besten der Welt. Es bietet verschiedene Krankenversicherungspläne, die den unterschiedlichen medizinischen Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten gerecht werden. Es beruht auf den Grundsätzen der Gleichheit und Solidarität, nach denen jeder den gleichen Beitrag leistet und jeder den gleichen Nutzen daraus zieht. Die Gesundheitseinrichtungen sind gut ausgestattet und das medizinische Personal besteht aus hervorragenden Ärzten.

Die perfekte Organisation und Erbringung von Leistungen (und auch der gute Ruf) kann nur durch umfangreiche Investitionen in Gesundheitseinrichtungen, Verwaltungspolitik und medizinisches Personal erreicht werden. Es erfordert auch eine starke und engagierte Arbeit von Regierungseinrichtungen und zufälligen Teilnehmern.

Was sind also die Gründe dafür, dass das deutsche Gesundheitssystem so viel Anerkennung erhält und oft als das beste Modell angesehen wird, dem man folgen kann?

Statistiken über das deutsche Gesundheitssystem

  • Die deutsche gesetzliche Krankenversicherung gehört nicht nur zu den besten, sondern gilt auch als eine der größten der Welt. Nach offiziellen Angaben waren im Jahr 2017 rund 70 Millionen Einwohner in Deutschland in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert. Die Gesamtzahl der Einwohner lag in diesem Jahr bei 81,8 Millionen Einwohnern. Damit sind rund 90 % der Bevölkerung in Deutschland in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert.
  • Seit Deutschland vor rund 140 Jahren begonnen hat, die Todesursachen seiner Bevölkerung zu erfassen, ist die Lebenserwartung in Deutschland regelmäßig gestiegen. Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt liegt für weibliche Einwohner bei 83 Jahren, für Männer bei 78 Jahren. Zum Vergleich: In den EU-Ländern liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt bei 80,9 Jahren.
  • Das deutsche System der gesetzlichen Krankenversicherung wird von Bundesbehörden geregelt und von gesetzlichen Krankenkassen verwaltet. Derzeit sind in Deutschland 110 zugelassene Krankenkassen tätig. Es gab mehr von ihnen, aber einige standen vor dem Konkurs und einige andere fusionierten.
  • Die größte Krankenkasse in Deutschland ist die AOK. Im Jahr 2018 zählte das Unternehmen mit all seinen Filialen in ganz Deutschland rund 25 Millionen Kunden. Die meisten von ihnen sind im Bundesland Bayern ansässig.
  • Für sich genommen ist die Techniker Krankenkasse (TK) jedoch die größte gesetzliche Krankenkasse in Deutschland. Im Jahr 2018 waren rund 10,4 Millionen Menschen bei der TK krankenversichert.
  • Weitere gesetzliche Krankenkassen sind die BARMER (9,2 Millionen), die DAK Gesundheit (5,6 Millionen), die AOK Bayern (4,5 Millionen), die AOK Baden-Württemberg (4,4 Millionen) und die IKK classic (3,1 Millionen).
  • Im Jahr 2018 waren 10,4 Millionen Menschen in Deutschland bei der Techniker Krankenkasse (TKK) krankenversichert.
  • Die private Krankenversicherung hingegen wird von rund 40 zugelassenen privaten Krankenversicherungsunternehmen angeboten.
  • Deutschland hat mit die höchsten Ausgaben für die Gesundheitsversorgung in Europa. Aktuelle Statistiken zeigen, dass 2017 die Gesundheitsausgaben in Deutschland 376 Milliarden Euro betragen, 4,7 % mehr als im Vorjahr. Das bedeutet, dass die Gesundheitsausgaben in Deutschland pro Tag eine Milliarde übersteigen.
  • Deutschland hat die zweithöchsten Pro-Kopf-Ausgaben für die Gesundheitsversorgung in der EU. Rund 4.200 € werden jährlich für die Gesundheitsversorgung eines jeden Einwohners in Deutschland ausgegeben.
  • Deutschland gehört zu den EU-Ländern, die den höchsten Anteil ihres BIP für das nationale Gesundheitssystem aufwenden (über 11 %). Der EU-Durchschnitt liegt bei 9,6 %. Außerdem sind Deutschland und Frankreich die beiden EU-Länder, deren BIP-Anteil an der Gesundheitsversorgung seit 2009 am stärksten gestiegen ist.
  • Jüngste offizielle Daten zeigen, dass es 2017 rund 5,6 Millionen Beschäftigte im Gesundheitswesen gab. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Beschäftigungsanstieg von rund 2 % verzeichnet.
  • Das Gesundheitspersonal in Krankenhäusern ist 2017 um 20.000 oder 1,8 % gestiegen. Weniger als die Hälfte des Gesundheitspersonals in Deutschland (48 % im Jahr 2017) ist in Vollzeit beschäftigt. Die Zahl der Gesundheitsfachkräfte ist in ambulanten und stationären Gesundheitseinrichtungen am stärksten gestiegen. Fast 4 % in der ambulanten Pflege und fast 3 % in der stationären Pflege.
  • Fast 19,4 Millionen Einwohner in Deutschland wurden 2017 stationär behandelt.
  • Die Ausgaben der Krankenhäuser für stationäre Behandlungen betrugen im Jahr 2017 rund 91,3 Milliarden Euro. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stiegen diese Ausgaben im Vergleich zu 2016 (87,8 Milliarden Euro) um 3,9 %.
  • Die durchschnittlichen Kosten für eine stationäre Behandlung pro Person lagen 2017 bei 4.695 Euro und damit um 4,4 % höher als vor einem Jahr (4.497 Euro).
    In Deutschland gibt es über 5,6 Millionen Beschäftigte im Gesundheitswesen.
  • Rund 30 % der Gesundheitsausgaben in Deutschland entfallen auf Krankenhausleistungen.
  • Weniger als 10 % der Ausgaben der Krankenhäuser entfallen auf die ambulante Versorgung.
  • Die Zahl der ambulanten medizinischen Versorgungszentren in Deutschland beträgt rund 2.800.
  • Die Einwohner Deutschlands haben die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben für Arzneimittel (572 Euro), die fast 40 % über dem EU-Durchschnitt liegen.
  • Das deutsche Gesundheitssystem deckt mehr als 80 % der Arzneimittelkosten seiner Einwohner ab und ist damit neben Luxemburg das großzügigste in der EU.
  • In Deutschland gibt es rund 2.000 Krankenhäuser. Früher waren es mehr, aber viele von ihnen haben sich zu einer Einheit zusammengeschlossen, um ihre Kapazitäten zu erhöhen und die Qualität ihrer medizinischen Leistungen weiter zu verbessern.
  • Weniger als 90 % der Bevölkerung in städtischen Regionen in Deutschland können das nächste Krankenhaus innerhalb von 15 Minuten erreichen. In ländlichen Gebieten hingegen können nur 64 % der Einwohner das Krankenhaus innerhalb von 15 Minuten erreichen.
  • Einwohner, die in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind, müssen für jede Nacht, die sie im Krankenhaus verbringen, 10 Euro bezahlen.
  • Bayern hat im Vergleich zu anderen Bundesländern die höchste Anzahl an Gesundheitseinrichtungen. Offizielle Daten zeigen, dass es in Bayern über 548 medizinische Versorgungszentren gibt. Andere Bundesländer, die in der Liste folgen, sind Berlin, Hessen und Baden Württemberg.
  • Die Zahl der vollzeitbeschäftigten Krankenschwestern und -pfleger, die in deutschen Krankenhäusern arbeiten, steigt. Im Jahr 2017 gab es 328.500 vollzeitbeschäftigte Krankenschwestern und -pfleger, die sich um die medizinischen Bedürfnisse von rund 19,5 Millionen Empfängern stationärer Behandlungen in einem Krankenhaus kümmerten.
  • Die 2017 erhobenen Daten zeigen, dass mehr als eine Million Pflegekräfte in deutschen Krankenhäusern arbeiten, davon 764.648 in Pflegeheimen und 390.322 in der häuslichen Pflege.
  • Nach Angaben des EU-weiten statistischen Amtes gibt es in Deutschland von allen 11 EU-Ländern, für die offizielle Daten vorliegen, die höchste Zahl von Pflegefachkräften (rund 164.000).
  • Die Ausgaben für pflegerische und therapeutische Leistungen in Deutschland sind in den letzten Jahren aufgrund der alternden Bevölkerung gestiegen. Mehr als 20 % der deutschen Einwohner sind derzeit älter als 65 %.
  • Im Dezember 2017 waren 3,41 Millionen Menschen in Deutschland als pflegebedürftig eingestuft, eine halbe Million mehr als noch vor zwei Jahren. Der Hauptgrund für diesen Anstieg war die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs im Januar 2017.